Fasten

Fastenzeit_2

Fasten als Verzicht auf Essen und Trinken aus religiösen Motiven gibt es bei vielen Kulturvölkern. Das Alte Testament sieht im Fasten einen Ausdruck von Trauer und Buße und empfiehlt es zur Vertiefung des Gebets und zur Vorbereitung auf große Ereignisse. Jesus fastet zu Beginn seiner öffentlichen Tätigkeit 40 Tage lang in der Einsamkeit der Wüste. Danach – so erzählt der Evangelist Lukas (Lk 4,1-4) – widersteht er der teuflischen Versuchung, mit einem Zauberwort das Problem des Hungers aus der Welt zu schaffen. Er setzt auf die Fähigkeit des Menschen, sich zu ändern und dadurch Veränderungen in der Welt herbeizuführen.

Viele fasten heute, um gesund zu bleiben (»Heilfasten«) oder um besser auszusehen. Christliches Fasten erschöpft sich nicht in privaten Frömmigkeitsübungen. Es stellt uns an die Seite der Armen und Entrechteten und kann verhindern, dass wir ständig nur um uns selber kreisen (Jesaja 58,3-8). 

Jesus ist Grund und Ziel unseres Einsatzes für eine gerechtere Welt z.B. im Bischöflichen Hilfswerk »Misereor«.  Er lehrt uns, die Realitäten mit den Augen der Opfer zu sehen, und weckt unseren Hunger und Durst nach »Gerechtigkeit für alle«.  Zugleich schenkt er die Verheißung »eines neuen Himmels und einer neuen Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt« (2 Petr 3,13). Darauf hoffen wir, darum beten wir und daran dürfen und müssen wir mitarbeiten.